Der Archivverein hat seine eigene kleine Schriftenreihe mit Büchern um und über Wismar heraus gebracht. Die Autoren schreiben ehrenamtlich, die Lektoren arbeiten ehrenamtlich, dank Sponsoren aus der Stadt und manch einer Förderung sind auch die Druckkosten überschaubar. So fließt ein Großteil des Umsatzes durch den Buchverkauf direkt in den Verein und hilft so, historisches Material aus dem Stadtarchiv zu retten. Ein schöner Kreislauf - wir nutzen die historischen Schriften zum Quellenstudium, Sie lesen fleißig unsere Bücher, verschenken sie weiter, sammeln und freuen sich, wir können die historischen Quellen so den Generationen nach uns erhalten.
Allgemein können Sie die Bücher direkt im Archiv kaufen (bitte vorher anmelden!) oder auch bestellen per Mail, oder im lokalen Wismarer Buchhandel. Haben Sie Nachsicht mit uns, wenn die Bestellungen ein paar Tage dauern - Ehrenamt halt ;-)
Ein Dank an dieser Stelle unseren Autoren, unserem Verlag (http://www.callidusverlag.de), an unseren Vereinsvorstand und die vielen aktiven Mitglieder, die immer wieder bei den Verkaufsaktionen helfen. Dazu an die Firmen, die uns unterstützen!
Sex & Crime
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€10.00 |
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Nils Jörn
Sex & Crime im mittelalterlichen Wismar
Mit Hille Stinkebusse und Klaus Störtebeker durch die Hansezeit
Mit Fotos von Nicole Hollatz
Ausgehend vom Wismarer Verfestungsbuch hat Stadtarchivar Dr. Nils Jörn locker und unterhaltsam über "Sex & Crime" geschrieben. Das Verfestungsbuch ist eine Quelle mit fast 1000 Einträgen zu Kriminellen in der Stadt Wismar zwischen 1353 und 1430.
Die Verfestung war die gerichtliche Vorladung vor Erfindung der Polizei. Den Anstoß, sich mit dem Verfestungsbuch zu beschäftigen, gab ein Schweizer. Nils Jörn lässt bei dieser Erzählung aus dem prallen Leben eines Stadtarchivars schon im Vorwort die Leser herzhaft lachen. „Eines Vormittags klingelte das Telefon. Nichtsahnend nahm ich ab und hörte eine sehr ruhige, sehr schweizerische Stimme aus der Muschel: ‚Tuckeswerd! Es geht um einen Mord. Herr Dr. Jörn, Ihr in Wismar habt meinen Urahnen gemeuchelt!‘“, schreibt Nils Jörn.
Der Historiker war natürlich neugierig und hat sich gekümmert, hatte es dabei aber nicht so bequem mit der übersetzten Abschrift wie alle anderen Interessierten nun. Denn inzwischen gibt es das Verfestungsbuch als „Reprint“ mit Abschrift und Übersetzung, auch dank Archivverein. Nils Jörn musste im handschriftlichen Original auf Latein und Niederdeutsch nach dem mittelalterlichen Mordopfer mit dem ungewöhnlichen Namen suchen.
Im Buch „Sex & Crime“ geht es genau darum, um Ehebruch, die Namen, Straftaten und Täter im Verfestungsbuch und wie sie bestraft wurden. Was wissen wir über einzelne Piraten in und um Wismar, was wurde geklaut oder gefälscht? Was wissen wir über die Namen in der Stadt und wie sind sie entstanden?
Mit viel Augenzwinkern entführt er in das mittelalterliche Wismar und die Namen des Verfestungsbuches: „Duvenbyter = Taubenbeißer? Guten Appetit!“
Störtebeker und Goedeke Michaelis tauchen im Buch auf, dazu andere Piraten. Hille Stinkebusse flog aus der Stadt: „Weil sie mit Hinrik Kopman wegen Ehebruchs im Halseisen gestanden hatte. Der gute Kopman hingegen blieb hier.“ Ungerechtes Mittelalter!
Von Zauberern und Hexen ist zu lesen, eine Frau wehrte sich erfolgreich gegen die Anschuldigung der Hexerei. Nils Jörn spinnt aus den kurzen Fakten des Verfestungsbuchs mit einem Eintrag von 1418 über eine Wahrsagerin mehr: „Da wusste man also, dass jemand immer wieder in die Glaskugel guckte, daraus wahrsagte und im Nebenerwerb auch noch zauberte und ließ sie dennoch laufen? Hatte sie den Gerichtsherren etwa vorhergesagt, was mit ihnen passieren würde, wenn sie sie auf den Scheiterhaufen setzten?“
Nils Jörn hat die harten Fakten amüsant erzählt und weitergedichtet.
Dank der Studierenden der Universität Rostock gibt es auch eine seriöse erste Auswertung zum Wismarer Verfestungsbuch.
12,5 x 19 cm, 100Seiten mit 50 Schwarz/Weiß-Abbildungen,
ISBN xxx, November 2019
Preis 10 Euro